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Buchbesprechung
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Kulturlandschaft und Naturschutz

Probleme - Konzepte - Ökonomie

 

Ulrich Hampicke

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Zwei sich ähnelnde Buchtitel werden hier besprochen - beide thematisieren ein wichtiges Aufgabenfeld „des“ Naturschutzes: wie naturschützerische Ziele mit der agrarischen Nutzung bestmöglich vereinbart werden können. Wolfgang Haber blickt mehr landschaftsökologisch, Ulrich Hampicke mehr artenschützerisch und ökonomisch.
Nachfolgend vorgestellt „Kulturlandschaft und Naturschutz“, hier „Landwirtschaft und Naturschutz“.

Ulrich Hampicke beginnt sein Werk mit einem knappen Überblick zur Kulturlandschaftsentwicklung und zieht Vergleiche zum heutigen Bild. Dem folgend erläutert er Ziele und Konzepte, welche er stark auf das Teilziel Artenschutz fokussiert. Hervorgehobene leitende Prinzipien sind die Existenz von Begleitstrukturen, Säume und Gradienten, der Vorrang der Erhaltung, die Belastbarkeit, der Landschaftswasserhaushalt und Synergien. Im Hauptteil seines Buches behandelt er ökonomische Fragen - die betriebswirtschaftliche Seite des Naturschutzes und der Kulturlandschaftspflege sowie den Blick auf die Landwirtschaft in Zusammenhang mit der Volkswirtschaft. Fazit ist u. a. - Biodiversitätsleistungen der Landwirtschaft kosten Geld, aber der Markt dafür ist schlecht bis gar nicht ausgebildet. Zum Abschluss diskutiert Hampicke die derzeitige gute fachliche Praxis, Cross Compliance und Agrarumweltprogramme. Er plädiert dafür, die Produktion von Artenvielfalt als vollgültige Parallele zur Produktion herkömmlicher Agrargüter anzusehen. Er spart die Problematik Energiepflanzen, Eingriffsregelung sowie Ökolandbau nicht aus und versucht am Ende des Werkes dem Leser die Triebkräfte der normalerweise am Gestaltungsprozess der Kulturlandschaft beteiligten Menschen verständlich zu machen.

Heutige „moderne“ Landwirtschaft findet logischerweise in der Kulturlandschaft statt. Landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft in Schutzgebieten wird in der Regel (oder sollte zumindest) nach Naturschutzzielen bewirtschaftet. Jedoch auch hier belastet die Landwirtschaft die Umwelt (es kann keine nicht umweltbelastende Landwirtschaft geben) – allerdings bestünde mit einer multifunktionalen Landwirtschaft leichter die Chance für eine differenzierte Landnutzung. In der Normallandschaft (Kulturlandschaft außerhalb von Schutzgebieten) gelten andere Spielregeln. Hier wird nach guter fachlicher Praxis gewirtschaftet. Arten- und Biotopvielfalt oft gnadenlos missachtet. Dieser Teil der Landschaft ist für „den“ Naturschutz besonders interessant. Doch auch für Jedermann gilt die Verantwortung Biodiversität zu erhalten - in der gesamten Kulturlandschaft.

Den meisten Landbewirtschaftern und im Naturschutz aktiven Menschen dürfte klar sein, dass die Art der derzeitigen „Produktion“ auf Äckern und Grünland aus dem Lot geraten ist. Landwirte begründen ihre Haltung meist mit betriebswirtschaftlichen Zwängen, Naturschützer ihren Standpunkt oft rein emotional, fachlich biologisch-ökologisch oder aus Behördensicht. Beides zusammenzubringen - eine agrarpolitische Wende - wäre eigentlich Sache der Agrarpolitik (von der EU bis in die Bundesländer).

Ein zu verhandelnder Kompromiss kann nur von Partnern auf Augenhöhe erreicht werden - und er kostet Geld - viel Geld. Monetäre Mittel sind in Deutschland (theoretisch) reichlich vorhanden, sie müssen nur endlich für die wirklich wichtigen Dinge eingesetzt werden! Argumente, Ideen, Visionen und fundierte Grundlagen liefert das vorliegende Werk.

Es bleibt die Hoffnung, dass sich alle Beteiligten am Prozess der künftigen Kulturlandschaftsentwicklung als Partner treffen und ihr Handeln so ausrichten, dass auch weitere Generationen eine lebenswerte Landschaft für ihr ureigenes Tun - der Landwirtschaft und des Naturschützens zur Verfügung haben!

Dipl.-Agraring. Ulrich Klausnitzer

 

Bestellinformationen und Bezug

 

Herausgeber
Springer Spektrum,
Wiesbaden
XVI + 337 Seiten, Format ca. 17x24 cm
34,95 € (Buchpreis mglw. zzgl. Versandkosten)
ISBN 978-3-8348-1276-6
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Springer Spektrum Wiesbaden

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